CDU Werkstatt: “Gemeinsam Lorsch gestalten”

Mit dem Liedtext „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten“ eröffnete Stadtverbandsvorsitzende Christiane Ludwig-Paul die „CDU Werkstatt: Gemeinsam Lorsch gestalten“.

Die CDU wolle die Gedanken nicht erraten, sondern von den rund 40 Teilnehmern dieser Werkstatt erfahren. Vereinsvertreter, Bürger und CDU Mitglieder waren in den Paul-Schnitzer Saal gekommen, um Ideen und Wünsche für Lorsch zu äußern und zu diskutieren.

Ludwig-Paul unterstrich in ihrer Begrüßung die Notwendigkeit von dem Einbringen vieler verschiedener Personen. Jeder Mensch habe andere Ideen, Schwerpunke und Bedürfnisse und die Stadt Lorsch könne nur durch diese Vielfalt attraktiv und liebenswert bleiben. Die Kommunalpolitiker als die gewählten Vertreter der Bürgerschaft seien angewiesen die Wünsche der Lorscher Bürger zu erfahren, um die politischen Rahmenbedingungen setzen zu können.

Albert Hermann, Kreisvorstandsmitglied und Parteifreund aus Einhausen, moderierte die CDU Werkstatt und stellte die Fragestellungen vor. Er selbst hatte eine kurze aber sehr prägnante Antwort auf die Frage was gut in Lorsch ist: Vieles! Lorsch habe in den vergangenen Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung erfahren.

In zwei Gruppen, die von Stadtverordnetenvorsteher Christian Schönung und CDU Vorsitzender Christiane Ludwig-Paul moderiert wurden, beschäftigte man sich zunächst mit den Fragen: Was ist gut in Lorsch? Was gefällt uns? Was gefällt uns nicht in Lorsch? Was fehlt uns?

Dabei gab es ganz unterschiedliche Antworten. Als gut nannte man zum Beispiel die Größe der Stadt, das rege Vereinsleben, die Freizeitanlage Birkengarten und den Vogelpark, das Ambiente rund um den Benediktinerplatz, die sehr schön gestalteten Grünanlagen durch den städtischen Bauhof, das Waldschwimmbad mit seinen moderaten Eintrittspreisen, das „Depot“ sowie das kulturelle Angebot insbesondere durch „Sapperlot“ und „Rex“.

Weniger gefällt zum Beispiel der Zustand vom ehemaligen Hotel „Sandhas“, die fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten, die wilde Parkerei und die unzureichenden Kontrollen, die fehlende WC-Anlage in der Innenstadt oder der Standort des Jugendzentrums. Besorgt zeigten sich die Teilnehmer insbesondere über den steigenden Vandalismus in der Stadt.

Nach einer kurzen Pause traf man sich erneut in den beiden Runden und formulierte nun die Wünsche und Ideen für Lorsch. Diese Ideen reichten von dem Wunsch nach mehr Mülleimern in der Stadt, mehr Polizeipräsenz oder Pflege des Feuchtbiotops an der Kreuz- und Glockenwiese, der Ansiedlung von mehr Fachärzten bis hin zur Idee eines Friedwald in Anbetracht der sich verändernden Trauerkultur. Die Parkplatzsituation in Lorsch solle man – insbesondere im Rahmen der Veränderungen im Bereich des Weltkulturerbes – neu überdenken und ein Parkleitsystem wurde angeregt. Die diversen Förderprogramme sollten zwischen den verschiedenen Institutionen aufeinander abgestimmt werden, um das Optimum für Lorsch zu erreichen. Nicht nur Gelder ausgeben, sondern diese sinnvoll und langfristig einsetzen.

Mit der Ausweisung neuer Baugebiet solle man sehr vorsichtig sein und vielmehr bestehende Baulücken schließen. Die Darstellung der Stadt Lorsch und der vielen angrenzenden Institutionen solle besser aufeinander abgestimmt werden, um so das Image der Stadt Lorsch aufzuwerten. Die traditionellen Feste wie zum Beispiel Kerwe oder Johannisfest sollten durch Wettbewerbe und Themenstellungen verbessert werden.

Mit einem Wunsch sprach ein Vereinsvertreter den Kommunalpolitiker aus dem Herzen: „Ich wünsche mir einen ausgeglichenen Haushalt“.

Während manche Idee auch kontrovers diskutiert wurde wie zum Beispiel der Wunsch nach eine Fußgängerzone waren sich alle Teilnehmer in einem Anliegen einig: Kein ICE! Wenn die ICE Trasse nicht verhindert werden könne, dann muss aber zumindest eine Lösung westlich der A67 mittels bergmännischen Tunnels gefunden werden.

In der Abschlussrunde führte Albert Hermann dann alle Teilnehmer wieder zusammen. Die Ideen und Wünsche wurden eingeteilt in kurzfristig (bis 2 Jahre), mittelfristig (3-6 Jahre) und langfristige Wünsche größer 6 Jahre. Für die Wünsche, die man noch nicht abschätzen konnte oder über die die Teilnehmer sich uneinig waren, gab es eine vierte Tafel mit einem Fragezeichen. Auch diese Ideen gehen nicht verloren.

Fraktionsvorsitzender Klaus Schwab, der sich den ganzen Abend bewusst mit Äußerungen zurückhielt, meldete sich erst zum Ende der Veranstaltung zu Wort. Er sei freudig überrascht über die viele Ideen und Wünsche die in kurzer Zeit auf Papier gebracht wurden. Zusammen mit der Vorsitzenden Christiane Ludwig-Paul lud er die Teilnehmer ein sich in die Arbeit der Lorscher CDU einzubringen, zum Beispiel durch die Mitarbeit in einem der Arbeitskreise, die das Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2011 erarbeiten oder auch durch Besuche in den Fraktionssitzungen.

Die Lorscher CDU nimmt aus dieser Werkstatt viele Anregungen mit und die Bürger dürfen gespannt sein ob und wie diese zukünftig umgesetzt werden können.