Emotionaler Abschied von Christiane Ludwig-Paul

Christiane Ludwig-Paul übergab bei der Jahreshauptversammlung nach zehn Jahren den Parteivorsitz wieder an einen Mann. Schon 2011 als sie zur Stadtverordnetenvorsteherin gewählt wurde, hatte sie den Wechsel angekündigt.

 

“Auch wenn es kein Gesetz, keine Regel gibt, die es verbietet, Parteivorsitz und das Amt des STVV inne zu haben, so bin ich der festen Überzeugung, dass es nicht gut ist und das Amt des Parteivorsitzenden immer zurücksteht. Daher habe ich schon damals den für mich konsequenten Schluss gefasst  den Parteivorsitz abzugeben”, so Ludwig-Paul. Trotzdem fiel es ihr sichtlich schwer.

Die Angst, die sie 2003 als erste Frau an der Spitze des Stadtverbandes mit 27 Jahren hatte, war unbegründet, denn sie hatte sie in Engagement umgesetzt. Lob und Respekt gab es dafür auch von Erstem Kreisbeigeordneten Thomas Metz, ihrem Vorgänger im Amt. “Sie hatte das Amt in einem Alter übernommen, in dem man eigentlich noch das eigene Leben aufbaut, und es mit 110-prozentigem Engagement ausgefüllt”, sprach Metz von einer “tollen Leistung”.

Das sah auch ihr Nachfolger im Amt so. Jünge verwies auf ihr ehrenamtliches Engagement als Stadtverordnete, das sie 1997 begonnen hatte. Ein Jahr vorher habe sie ihre Aktivität im Vorstand des Stadtverbandes gestartet, an dessen Spitze sie 2003 gewählt worden sei. “Christiane Ludwig-Paul hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel Respekt bei den Mitgliedern, aber auch bei allen politischen Parteien in Lorsch erworben”, so Olaf Jünge. Er sei froh, dass sie dem Vorstand auch weiterhin kraft Amtes und als Webmasterin der parteieigenen Homepage verbunden sei.

Für die Fraktion hob Vorsitzender Klaus Schwab die gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Fraktion hervor – “da passte kein Blatt Papier dazwischen”. Auch Bürgermeister Christian Schönung sparte nicht mit Lob und Dank.

Die Mitglieder bedankten sich mit standing ovations und sorgten damit für noch mehr Emotionen bei der scheidenden Vorsitzenden.