Antrag 02/2015: Einstellung von Haushaltsmitteln für den Haushaltsplan 2016 zur Erstellung eines Fahrradverkehrskonzeptes durch das Institut für Verkehr der TU Darmstadt

Antrag der CDU Fraktion für die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 23.07.2015:

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, den Magistrat zu beauftragen, in den kommenden Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2016 einen Betrag von 8.000 € zwecks der Erstellung eines Fahrradverkehrskonzeptes für das Lorscher Stadtgebiet durch das Institut für Verkehr der Technischen Universität Darmstadt einzustellen.

Der Magistrat möge in diesem Rahmen zunächst ein konkretisiertes Angebot des Instituts einholen und der Stadtverordnetenversammlung bis zu den Haushaltsberatungen den exakten Kostenrahmen vorlegen.

Zur Begründung:

Seit einigen Jahren ist in Deutschland ein Zuwachs bei der Nutzung des Fahrrads in verschiedenen Anwendungsbereichen zu verzeichnen. Dies lässt sich sicherlich den Faktoren Umweltfreundlichkeit und Gesundheitsförderung sowie veränderten und individualisierten Lebensstilen zuordnen. Dennoch werden in der BRD bisher lediglich 10% aller anfallenden Wege mit dem Rad zurückgelegt, Dänemark (18%) oder die Niederlande (27%) weisen hierbei einen wesentlich höheren Radverkehrsanteil auf.

Um einen Anstieg dieses Anteils zu befördern, müssen die deutschen Kommunen ihren Fokus verstärkt auf eine für Fahrradfahrer sichere und komfortable Infrastruktur legen. Für Lorsch möchten wir dieses Projekt der „Fahrradfreundlichen Kommune“ gemeinsam mit der Ortsgruppe des ADFC in Angriff nehmen.

Nach Ansicht der CDU-Fraktion sowie des ADFC lässt sich diese Herausforderung am effektivsten durch ein ganzheitliches Radverkehrskonzept bewerkstelligen, das einerseits das gesamte Stadtgebiet umfasst und andererseits u.a. folgende Kriterien beinhalten sollte:

– Detaillierte Erfassung des Radwegenetzes in Lorsch in Hinblick auf Effektivität und Praktikabilität, Darstellung von Radwegen mit überörtlichem Charakter (z.B. R9),

– Einbeziehung des Schulleitweges,

– Auflistung von konkreten oder potenziellen Gefahrenstellen für Radfahrer sowie Umsetzungsvorschlägen zur Entschärfung solcher Stellen,

– Möglichkeiten zur besseren Beschilderung für Fahrradfahrer im Kontext des Beschilderungskonzeptes Welterbeareal und Innenstadt unter Einbeziehung von Abstellmöglichkeiten, Gastronomie, Freizeit- und Übernachtungsmöglichkeiten, etc.,

– Ausbaumöglichkeiten des Radverkehrs in verschiedenen Anwendungsbereichen, u.a. Einkaufen mit dem Rad, Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeit, etc..

Laut Expertise der ADFC-Ortsgruppe Lorsch wäre das Institut für Verkehr der Technischen Universität Darmstadt hierbei ein optimaler Partner, der ein solches Konzept sowohl kosteneffektiv als auch ganzheitlich umsetzen könnte. Wir präferieren aus diesem Grunde eine Zusammenarbeit mit der Hochschule.

Alexander Löffelholz, 14.07.2015
Fraktionsvorsitzender