Anfrage 04-2020 der CDU-Fraktion zur nachhaltigen Gartengestaltung

Maßnahmen und Aktionen zur nachhaltigen Gartengestaltung / Aktion „Entsteint euch“

Quelle: Adobe Stock / U. J. Alexander

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Magistrats,

im Namen der CDU-Fraktion erhalten Sie folgende Anfrage:

 Schon seit einigen Jahren lässt sich der Trend feststellen, dass Gärten und Vorgärten in unserem Stadtgebiet aufgrund der Vorstellung eines geringeren Pflegeaufwands zunehmend mit Steinen, Schotter oder anderen anorganischen Schüttungen versehen werden. Dies führt zu der Konsequenz, dass diese Gärten eine wenig vorteilhafte Vegetation für Flora und Fauna aufweisen, insbesondere auch keine gewinnende Fläche mehr für Vögel, Bienen und weitere Insekten darstellen. Ebenso leidet einhergehend mit den immer weiter steigenden Temperaturen auch das Stadtklima langfristig, da eine kühlende Verdunstungskälte im innerstädtischen Mikroklima nur noch eingeschränkt möglich ist.

Gerade in Zeiten, in denen ein ökologisches Bewusstsein für Nachhaltigkeit eine immer stärker werdende Implementation ins gesamtgesellschaftliche Bewusstsein findet, sollten wir als Kommune darauf bedacht sein, was jede einzelne Person in puncto Nachhaltigkeit und Klimaschutz – häufig auch schon mit kleinen Umstellungen – leisten kann.

Die CDU setzt hierbei auf einen Dualismus aus zwei verschiedenen Maßnahmensträngen: Einerseits wollen wir anhand von Bebauungsplänen zukünftig eine ökologisch sinnvolle Gestaltung von Gärten fest verankern. Dies soll dazu führen, dass auch die Gartengestaltung einen Beitrag zum Schutz von Flora und Fauna sowie zur Beibehaltung eines angenehmen Stadtklimas leisten kann. Andererseits sehen wir auch die Notwendigkeit, hier mittels Aktionen und Information ein weiteres Umdenken anzuregen – denn schließlich können wir so gemeinsam als Stadtgemeinschaft nachhaltige Erfolge erzielen.

Einige Kommunen in Hessen, Bayern oder in weiteren Bundesländern haben hierzu Aktionen ins Leben gerufen, die den Menschen zum einen die Sinnhaftigkeit einer ökologischen Gartengestaltung mit viel Grün vor Augen führen sollen und zum anderen Unterstützungsmöglichkeiten anbieten, wie man von einem „Schottergarten“ zu einem ökologisch begrünten Garten kommen kann. Dies geschieht beispielsweise über größere Informationsveranstaltungen und –kampagnen oder auch durch die Bereitstellung von Sand, Erde und Samenmischungen, mit denen die bestehenden „Steingärten“ unter geringem Aufwand umgestaltet werden können. Einige dieser Aktionen firmieren unter dem Slogan „Entsteint euch“.

Zum erwähnten Sachverhalt stellen wir folgende Fragen:

  • In wie vielen Bebauungsplänen ist das Verbot von sog. „Schotter- oder Steingärten“ bereits implementiert? Für welche gerade in der Bearbeitung befindlichen Bebauungspläne ist es angedacht?
  • Gibt es weitere Möglichkeiten, ein Verbot global für Lorsch umzusetzen?
  • Gibt es bereits Bestrebungen, mittels Informationskampagnen ein weiteres Umdenken zu bewirken (Veranstaltung zur Aufklärung über die ökologischen Nachteile, Flyer und Informationen zur nachhaltigen Umgestaltung, etc.)?
  • Könnte die Stadt (respektive der Eigenbetrieb Stadtbetriebe) Sand, Erde sowie Samenmischungen bei dem Wunsch nach Umgestaltung eines „Schottergartens“ zur Verfügung stellen? Wenn ja, mit welchen Kosten wäre dies verbunden?
  • Gäbe es die Möglichkeit, dieses Initiative über Lorsch hinaus kreisweit auszuweiten, um Synergien zu schaffen? Könnte der ZAKB hier eventuell auch mit der Bereitstellung von Materialien (Sand, Erde, etc.) behilflich sein?

Vielen Dank für eine zeitnahe Beantwortung der Anfrage.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Löffelholz
Stellv. Stadtverordnetenvorsteher