Medizinische Versorgung und Hochwasserschutz im Blick

CDU und Grüne besuchen im zweiten Teil ihrer politischen Radtour die Baustelle auf dem alten Feuerwehrgelände und das geplante Regenrückhaltebecken in der Kettelerstraße

Viele Großprojekte prägen aktuell das Lorscher Stadtbild und machen Fortschritte in der Stadtentwicklung deutlich. Für die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen ging es im zweiten Teil ihrer gemeinsamen politischen Radtour zu zwei besonderen Vorhaben, die ganz im Zeichen der Gesundheitsversorgung und des Hochwasserschutzes stehen. „Sowohl das Setzen von Rahmenbedingungen für eine gute und ortsnahe Gesundheitsversorgung als auch zentrale Maßnahmen zum Schutz vor Unwetterereignissen gehören für uns zu einer klugen und umfassenden stadtpolitischen Agenda. Daher wollen wir uns vor Ort über die Entwicklung zentraler Projekte aus diesem Bereich informieren“, so CDU-Fraktionschef Jürgen Sonnabend und Grünen-Fraktionsvorsitzender Matthias Schimpf zum zweiten Teil der Tour.

Gerade das Bauvorhaben auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände ist prägend für die Entwicklung des Gebiets rund um die Lorscher Innenstadt. Deswegen entschieden sich die städtischen Gremien nach vielen Verhandlungsrunden dafür, das Gelände unter genauen Bedingungen und mit großem Bedacht auf die zukünftige Nutzung sowie die Bauoptik an LigBau, einen Bauträger aus Langen, zu veräußern. Ziel war die Entstehung eines Gesundheitszentrums mit ergänzenden Nutzungen, wie beispielsweise auch barrierefreiem Wohnen. Bei ihrer Station auf der Baustelle des neuen Gebäudekomplexes konnten sich CDU und Grüne davon überzeugen, dass die damals gemeinsam getroffene Entscheidung die richtige war und das Zentrum mittlerweile Gestalt angenommen hat. Über 700 qm Praxisfläche, 17 barrierefreie Wohnungen in verschiedenen Größen sowie auch zahlreiche oberirdische Parkplätze und eine große Tiefgarage prägen nun die markante Stelle am City-Ring. „Gerade in der Konzeptphase haben sich unsere Fraktionen dafür eingesetzt, dass eine effektive Ausnutzung der Fläche und eine bestmögliche Einfügung der Gebäude in die Umgebung Hand in Hand gehen. Deswegen haben wir uns für das Konzept des jetzigen Bauträgers entschieden und Konzepte mit einer deutlich massiveren Bebauung abgelehnt,“ so die Vertreter von CDU und Grünen.

Zudem sei der Handlungsspielraum der Kommune bei der Sicherung der ärztlichen Versorgung sehr überschaubar. Hier treffen höhere Ebenen die Entscheidung über die Verteilung von Hausarzt- und auch Facharztsitzen. Als Kommune könne man aber Rahmenbedingungen schaffen, um mit modernen Praxisflächen die Übergabe bestehender Praxen wie auch die Ansiedlung neuer Ärzte zu unterstützen und zu forcieren. „Wir hoffen sehr, dass die Praxisflächen im Gesundheitszentrum bald Raum und Entwicklungsmöglichkeiten zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Lorsch schaffen“, so Matthias Schimpf und Jürgen Sonnabend übereinstimmend. Ein Zwischenschritt sei aber nach dem Abbau des Gerüsts rund um die Gebäude schon klar: Baulich füge sich der neue Komplex gut in die Umgebung ein und schaffe ein attraktives Umfeld an diesem besonderen Ort im Herzen Lorschs.

Die letzte Station der politischen Radtour führte die Vertreter von CDU und Grünen dann in die Kettelerstraße, genauer gesagt zum dort entstehenden Regenrückhaltebecken. Nicht zuletzt die immer häufiger auftretenden Unwetterereignisse zeigen, dass sich Kommunen im Hinblick auf Hochwasserschutz für die Zukunft aufstellen müssen. In Lorsch habe man mit der Erneuerung des Pump- und Hebewerks im Lorscher Norden – einem weiteren Millionenprojekt – sowie auch aktuell mit dem Bau des umfangreichen Regenrückhaltebeckens in der Kettelerstraße die Zeichen der Zeit früh erkannt. „Insbesondere der Bereich um die Friedrich-Ebert-Straße war in der Vergangenheit regelmäßig von Überlaufereignissen betroffen. Wir wollen die Menschen und ihr Eigentum rund um diese neuralgische Stelle, aber auch in ganz Lorsch vor Extremwetterereignissen schützen. Deswegen investieren wir große Summe in effektive und vorausschauende Hochwasserschutzmaßnahmen“, so CDU und Grüne.

Bürgermeister Schönung konnte vor Ort berichten, dass nach der Fertigstellung der Sanierung im ersten Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße aktuell das Regenrückhaltebecken sowie ab September der zweite Abschnitt des Kanals in Bearbeitung sei. Mit einem Gesamtvolumen von 1.360 Kubikmeter werde das neue Becken die größtmögliche, gleichzeitig aber auch rechnerisch sinnvollste Ergänzung im Kanalnetz sein. Die Beschickung erfolge über ein Schwellenbauwerk, das nur für Zufluss sorgt, wenn der normale Kanal am Ende seiner Kapazität sei. Wenn das Becken dann nach Starkregenereignissen wieder entleert sei, werde das Bauwerk mit Spülkippen gesäubert, um für den nächsten Einsatz bereit zu sein. Auch werde die veranschlagte Bausumme von ca. 3,9 Mio. Euro nach heutigem Stand eingehalten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt zeigt sich für CDU und Grüne im Bereich der Kettelerstraße nicht nur unterirdisch, sondern vor allem auch in der oberirdischen Gestaltung. Selbstverständlich sei es notwendig, dass der hier befindliche Spielplatz in der Bauphase für dieses Projekt weichen müsse. Dennoch aber sei klar, dass nach Abschluss der Maßnahme der Spielplatz wieder hergestellt werde und dem ganzen Viertel als Rückzugsort für alle Generationen wieder zur Verfügung stehe. „Der Spielplatz in der Kettelerstraße ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Menschen im ganzen Viertel. Deswegen stehen auch im Mehrjahresinvestitionsplan Mittel bereit, um den Spielplatz nach der Bauphase wieder anzulegen und modern zu gestalten. Eine andere Variante stand für uns nicht zur Debatte“, so CDU und Grüne abschließend.

Nach einem ausgiebigen politischen Austausch darf dann aber auch der gesellige Teil nicht zu kurz kommen. Deswegen steuerten die Fraktionen zum Abschluss die Lorscher Klosterspatzen an – ebenfalls eine Einrichtung, die als Ausflugsziel in Lorsch nicht wegzudenken ist!