CDU und Grüne besuchen im ersten Teil ihrer politischen Radtour die neue Kita im Lagerfeld und die Großbaustelle Nibelungenhalle
Sommertouren haben derzeit Hochkonjunktur. Und in Lorsch gibt es seit ein paar Jahren zudem eine politische Tour, die zwei Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung gemeinsam unternehmen: Die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen treffen sich einmal im Sommer zu einer gemeinsamen Radtour, in deren Rahmen sie Projekte begutachten, für die sie sich gemeinsam in den Lorscher Gremien eingesetzt haben. „Viele Großprojekte befinden sich aktuell in der Umsetzung und werden das Lorscher Stadtleben nachhaltig prägen. Gemeinsam tragen wir für diese Projekte und eine erfolgreiche Umsetzung Verantwortung und wollen uns deswegen auch regelmäßig vor Ort vom Fortgang überzeugen“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Sonnabend und Grünen-Fraktionschef Matthias Schimpf, die gemeinsam die Stationen der Tour geplant haben. Auch Bürgermeister Christian Schönung war von den Fraktionen zum gemeinsamen Austausch eingeladen worden, um mit allerhand Informationen für Fragen zur Verfügung zu stehen.
Der erste Part der Radtour stand im Zeichen der Kinderbetreuung und des Vereins- und Kulturlebens. Dazu machten die Fraktionen ihren ersten Stopp im Lorscher Süden, genauer gesagt an dem Areal im Lagerfeld, an dem die neuste Lorscher Kindertagesstätte entstehen soll. „Ein wichtiger Baustein für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein breites und bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen. Mit dem Neubau einer weiteren Kita im Lorscher Süden – ganz in der Nähe der bald entstehenden neuen Grundschule – wollen wir die Lorscher Familien weiter unterstützen und zukünftigen Betreuungsengpässen vorbeugen“, so die Vertreter von CDU und Grünen. Hintergrund des Kitaneubaus ist zudem, dass aktuell neben der Kita in der Dieterswiese eine zweigruppige temporäre Einrichtung betrieben werde, die ab dem Spätsommer 2026 in eine dauerhafte Einrichtung überführt werden muss – so sieht es die Genehmigung für die Einrichtung „Morgentau“ nämlich vor.
Auf der Grundlage einer breiten politischen Mehrheit in den Gremien hat die Stadt das Areal im Lorscher Süden vom Land zum Zwecke der Errichtung einer Kinderbetreuungseinrichtung erworben und mittlerweile mit einem Investor einen Erbbaurechtsvertrag geschlossen. Besagter Investor wird dafür in Abstimmung mit der Stadt eine sechszügige Kita bauen und unterhalten, die Stadt wiederum mietet diese mit einer Laufzeit von 30 Jahren an. „Mit diesem klugen Modell schaffen wir es, innerhalb kurzer Zeit dem steigenden Bedarf an Kita-Plätzen, insbesondere auch für Kinder mit besonderen Erfordernissen, Rechnung zu tragen“, so Schimpf und Sonnabend übereinstimmend.
Mit 2 Geschossen und rund 550 qm Fläche für Gruppen-, Schlaf-, Bewegungs- und Verfügungsräume und einem Außengelände von rund 900 qm entsteht hier eine Einrichtung, die moderne und zeitgemäße Pädagogik ermöglicht und das Kita-Portfolio in Lorsch sinnvoll erweitert. Bereits geplant sind vier Ü3-Gruppen. Für die restlichen beiden Gruppen sind verschiedene Nutzungsmöglichkeiten denkbar, z.B. Krippengruppen oder auch Gruppen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. „Wir freuen uns darauf, dass noch in diesem Sommer der Startschuss fällt und wir im kommenden Jahr mit der neuen Kita den Betreuungsstandort Lorsch weiter auf gesunde Beine stellen“, so CDU und Grüne abschließend.
Im Rahmen der weiteren Station des ersten Teils ihrer Radtour steuerten CDU und Grüne dann eine Großbaustelle in Lorsch an, die allen Bürgerinnen und Bürgern bestens bekannt sein dürfte – nämlich die Großbaustelle der Nibelungenhalle. Die bisherige Halle aus den 1960er-Jahren diente früher als Schulsporthalle und in den letzten Jahren noch ausschließlich als größte reine Veranstaltungsstätte in Lorsch. Dass in der in die Jahre gekommenen Halle so einiges im Argen liegt und dringend etwas geschehen muss, ist seit einigen Jahren bekannt. Gerade CDU und Grüne haben sich aber in den städtischen Gremien dafür eingesetzt, dass die Nibelungenhalle als innerstädtische zentrale Veranstaltungsstätte mit einem guten Konzept am bestehenden Standort saniert werde und als modernes Bürgerhaus den vielen Vereinen und Bürgern in Lorsch wieder zugutekommen soll. „Der Prozess bis zum Sanierungsstart der Nibelungenhalle war von einem langen Abwägungsprozess und vor allem auch dem Einholen umfangreicher Fördermittel geprägt. Wir übernehmen hier gemeinsam Verantwortung dafür, dass Lorschs „gute Stube“ in neuen Glanz und bester Funktionalität bald wieder zur Verfügung steht“, so die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen.
Im langen Diskussionsprozess habe man von den Kritikern des Vorhabens insbesondere Ideen und Vorschläge für Alternativen vermisst. Vielmehr als eine Kontra-Haltung ohne konkreten Gegenvorschlag habe es leider nicht gegeben, so CDU und Grüne mit Blick auf die Großbaumaßnahme. „Unter den baurechtlichen und räumlichen Gegebenheiten ist die Sanierung samt Ausbau der bestehenden Halle am jetzigen Standort die einzige Möglichkeit, um die zentrale Veranstaltungsstätte am Rande der Innenstadt zu erhalten“, so Schimpf und Sonnabend. Eine energetische Aufwertung, Barrierefreiheit, neuste Bühnentechnik und vor allem auch ein ansprechendes Ambiente sollen die „neue“ Nibelungenhalle prägen.
Bürgermeister Christian Schönung konnte zudem die interessierten Fraktionen darüber informieren, dass man bei dem 13,5 Mio. Euro teuren Projekt zum heutigen Stand gut im Budget liege. Vielmehr zeige der aktuelle Ausschreibungsstand sogar eine Unterschreitung des Budgets auf, da einige Gewerke günstiger als prognostiziert vergeben werden konnten. In Sachen Förderung ist das Projekt Nibelungenhalle Teil des Programms „Lebendige Zentren“, auch Förderungen für Barrierefreiheit sowie für die energetische Sanierung konnten zudem in Anspruch genommen werden.
Neben der Fläche für Veranstaltungen werde auch das Lorscher Jugendzentrum in der Nibelungenhalle eine neue innerstädtische Heimat finden. Hierfür werden im Untergeschoss zahlreiche multifunktionale Räumlichkeiten sowie auch ein ansprechender Außenbereich geschaffen. Diese Räumlichkeiten können zudem bei Großveranstaltungen außerhalb der JUZ-Zeiten mitgenutzt werden.
Auch in Sachen Bauzeit befinde man sich trotz der ein oder anderen baulichen Herausforderung voll und ganz im Plan. „Mit der Sanierung der Nibelungenhalle schaffen wir für die vielen Nutzer in Lorsch ein Bürgerhaus, das diesen Namen auch verdient. Sowohl optisch als auch funktionell entsteht hier ein zeitgemäßer Bau, der mit einer effektiven Raumnutzung, guten energetischen Standards und moderner Technik auch zukünftig ein Anlaufpunkt in der Innenstadt sein wird“, so CDU und Grüne abschließend zu Teil 1 ihrer gemeinsamen politischen Radtour.