CDU: Lorscher Johannisfest stärken

CDU plädiert für Erhalt des Johannisfests / neues Konzept mit Kombination des verkaufsoffenen Sonntags des Frühlingsmarkts

Ein Haushaltsloch in Höhe von 900.000 €, das durch Einsparungen und Steuererhöhungen zu kompensieren ist: Diese am Donnerstag veröffentlichte Hiobsbotschaft prägt die diesjährige Klausurtagung der CDU-Fraktion, in welcher der Haushaltsplan für das Jahr 2020 diskutiert und beraten wird. Die Abwägung der Streichung von Projekten und Veranstaltungen, die Diskussion über die Erhöhung der Eintrittspreise für das Waldschwimmbad sowie die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer stehen dabei im Mittelpunkt der Beratung. In einer knapp siebenstündigen Sitzung, die am Montag fortgesetzt wird, wurden die aufgezeigten Konsolidierungspotentiale kritisch hinterfragt.

Ein zentrales Ergebnis der Beratungen der CDU-Fraktion ist, dass das Johannisfest nicht dem Rotstift zum Opfer fallen soll. „Auch wenn der Rückgang der Besucherzahlen und der hohe Zuschussbedarf schon seit Jahren ein Thema ist, steht die Streichung des ältesten Lorscher Volksfestes für die CDU nicht zur Diskussion. Das Johannisfest als zentrales Lorscher Volksfest, das Jung und Alt verbindet und mit dem jeder Lorscher eine eigene Erinnerung und Geschichte verbindet, soll auch im kommenden Jahr, mit einem dann geänderten Konzept, gefeiert werden“, so Fraktionsvorsitzender Ferdinand Koob, der das einstimmige Ergebnis zusammenfasst.

Dennoch sieht auch die CDU beim bisherigen Konzept Änderungsbedarf. Durch eine engere Verzahnung mit dem Einzelhandel und den Kirchen, soll das Stadtfest mehr in die Innenstadt integriert werden. Die Nutzung der grünen Wiese unterhalb der Klostermauer, die Verlagerung des Kreativmarktes auf der verlängerten Nibelungenstraße bis hin zum Museumszentrum und einer Einbindung der Geschäfte in der Innenstadt durch einen verkaufsoffenen Sonntag, könnte eine Stärkung und Attraktivitätssteigerung des Johannisfests erreicht werden. Dies sind erste Überlegungen, die nun seitens des Kulturamtes im Rahmen der zeitnahen Erstellung eines geänderten Konzeptes geprüft und aufgegriffen werden sollen. Diese Konzeption muss dann insbesondere auch mit dem Einzelhandel besprochen werden.

„Wir sehen Optimierungsbedarf und nehmen uns diesem an. Anstatt deswegen das Fest zu streichen nehmen wir dies als Anlass, um das Johannisfest zu stärken und aufzuwerten“, ergänzt Parteivorsitzender Alexander Löffelholz.

Der Zuschussbedarf soll durch eine Streichung des Frühlingsmarkts und einer Ausstellung im Paul-Schnitzer-Saal sowie durch eine Reduzierung des Ansatzes für die Jumelage gegenfinanziert werden, um den geplanten Haushaltsausgleich zu erreichen.

Ferdinand Koob, 17.11.2019