Anfrage 03-2020 der CDU-Fraktion zur Schön-Klinik

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Magistrats,
im Namen der CDU-Fraktion erhalten Sie folgende Anfrage:

 Mit großem Bedauern und Erstaunen haben wir die Entscheidung des Schön-Konzerns zur Kenntnis genommen, nicht wie geplant einen Klinik-Neubau auf dem hierfür vorgesehenen Gelände am Starkenburgring im Lorscher Süden zu realisieren. Vielmehr wolle man die Klinik am bestehenden Standort modernisieren und dort auch künftig den Betrieb fortführen.

Grundsätzlich hat sich die CDU von Anfang an dafür eingesetzt, dass der Schön-Konzern seinen Klinik-Standort in Lorsch beibehält. Schließlich ist eine Klinik vor Ort ein wesentlicher Standortfaktor einer Kommune und kein wegzudenkender Baustein für die städtische Entwicklung sowie ein gewichtiges Zuzugskriterium. Zudem bietet der Schön-Konzern vor Ort über 250 Menschen einen Arbeitsplatz, was auch dem Wirtschaftsstandort Lorsch (trotz nicht zu entrichtender Gewerbesteuer) zugutekommt.

Aus diesen Gründen befürwortete die CDU die damalige Entscheidung des Schön-Konzerns, einen Neubau im Volumen von ca. 50 Mio. € im Lorscher Süden zu errichten. Auch die von einer Lorscher Bürgerin initiierte Unterschriftenaktion spricht nach unserer Auffassung dafür, dass eine hohe Akzeptanz für den Verbleib und einen Neubau in Lorsch innerhalb der Bevölkerung bestand und weiter besteht. Nach Aussagen der Verantwortlichen des Schön-Konzerns sei zum damaligen Zeitpunkt eine Sanierung und Modernisierung am bestehenden Standort wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen.

Um die entsprechenden Weichen für den Neubau zu stellen, wurden von Seiten der Stadt Lorsch, hier speziell durch die Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) alle Verfahren dementsprechend eingeleitet und erfolgreich umgesetzt. Hierbei sind für die kommunale Seite erhebliche Kosten entstanden, die im weiteren Verlauf durch die bauliche Umgestaltung und Vermarktung des bestehenden Klinik-Standorts als Wohngelände für ca. 100 Wohneinheiten amortisiert werden sollten.

Die nun vom Schön-Konzern getroffene Entscheidung wirft aus vorstehenden Gründen verschiedene Fragen auf, um deren Beantwortung wir bitten:

  • Welche Auswirkungen würden sich aus der Rückabwicklung der bestehenden Verträge zwischen dem Schön-Konzern und der EGL ergeben?
  • Welche finanziellen Auswirkungen lassen sich aktuell für die EGL sowie für die Stadt Lorsch aus der getroffenen Entscheidung abschätzen (insofern bisher keine treffsicheren Zahlen vorliegen, sind Schätzungen ausreichend)?
  • Welche Aussagen lassen sich aktuell zur weiteren Entwicklung des Geländes am Starkenburgring treffen? Gibt es bereits alternative Vorstellungen der Nutzung?
  • Sind der Stadt bereits Pläne bekannt, wie der bestehende Standort der Schön-Klinik saniert und modernisiert werden soll?

Vielen Dank für eine zeitnahe Beantwortung der Anfrage.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Löffelholz
Stellv. Stadtverordnetenvorsteher